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Mirabilia

Das liegt direkt neben dem Hauptbahnhof und hat mich schon mit mehreren Ausstellungen sehr überzeugt. Die leicht wahnsinnige Ritterburgen-Architektur erfreut das Kinderherz, so auch heute wieder.

Bevor wir die Ausstellungen „ und “ und „“ anschauen gegangen sind, ging es erst mal ins . Das ist sehr fein, mit Züricher Preisen und man kann auf dem Vorplatz sitzen und von den pünktlichen Schweizer Bahnen gegenüber träumen. 🧵

Die -Ausstellung über Lisa , Kurt und ihre Werke der Jugendliteratur wollte ich unbedingt sehen, weil die eng mit meiner Kindheit verbunden sind.

Anfangs darf man kaum fotografieren, aber es geht um die Emigration der beiden Schriftsteller, ihr Leben im Tessin und ihr Ringen um Duldung in der staatenlosen Flüchtlingen nicht besonders gewogenen Schweiz. Ich habe gern erfahren, dass sie so ein liebevolles und eng zusammenarbeitendes Paar von großer Gastfreundschaft waren.

Die schrieb Kläber in einem Rutsch nach einem Aufenthalt in Jugoslawien. Er hatte in der Schweiz Publikationsverbot und so wurde der Name „Kurt Held“ erfunden. Die Publikationsgeschichte ist interessant dokumentiert; an einer Videostation kann man sich eine Reihe von klug gewählten Film- und Serienausschnitten und Dokumentationen ansehen.

Der Teil über die , ein Gemeinschaftswerk der beiden, ist sehr beklemmend, weil viele Quellen zur tatsächlichen schlimmen Geschichte der bitterarmen Tessiner Bauernbuben, die als Kaminkehrer schuften mussten, ausgestellt sind. Im Alt-Text des zweiten Bildes gibt es eine Übersetzung.

Zuletzt darf man sich noch an extrem säuberlich geschriebener Fanpost von ganzen Schulklassen an Lisa Tetzner erfreuen.

Wer die Bücher mag, wird viel Freude an der Ausstellung haben.

Und wer sie nicht kennt, dem empfehle ich, die Lektüre nachzuholen - große, zeitlose Jugend- und Abenteuerliteratur mit Herz und Rückgrat. Tetzner und Kläber näher kennenzulernen, hat mich auch sehr gefreut, denn dass müssen zwei sehr liebenswerte Menschen gewesen sein, die viel bewegt haben.

Wir machten etwas Pause und die Freundin, mit der ich da war, …

…erzählte mir von den Erlebnissen ihres italienisch-schweizerischen Schwiegervaters, die auch 100 Jahre nach der Handlung nicht so anders als die der Schwarzen Brüder waren. Das war die perfekte Überleitung zur nächsten Ausstellung, der zur !

„L‘Italianità piace fortissimo - die Italianità gefällt sehr“ - ganz so einfach war es für viele der im Großformat interviewten italienischstämmigen Schweizer nicht immer. Neben den positiven Integrationserfahrungen berichteten manche auch von …

… Ausgrenzung, Ausnutzung und Ablehnung. Das Bild, das sich aus den Interviews ergibt, die riesig projiziert und mit Bildern und kleinen Animationen angereichert sind, ist sehr vielfältig und viele der sympathischen Sprechenden sind wahre Wanderer zwischen zwei oder mehr Welten.

Es ist angenehm, wenn man eine Ausstellung einmal sitzend ansehen kann. Die Audiospur war in fünf Sprachen verfügbar, was uns auch gut gefallen hat.

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Das im Keller ist gut und hat genügend Kabinen.